Neun Jahre nach dem Tod des kurdischen Menschenrechtsanwalts Tahir Elçi in Diyarbakır sind drei Polizisten freigesprochen worden, denen fahrlässige Tötung vorgeworfen worden war. In einer gemeinsamen Presseerklärung kritisierten 75 türkische Anwaltskammern das Urteil und verlautbarten, dass sie ihren Kampf für Gerechtigkeit im Fall Tahir Elçi nicht aufgeben würden.
Der damalige Chef der Anwaltskammer Diyarbakır Elçi war am 28. November 2015 während einer Pressekonferenz in der Altstadt von Diyarbakır durch einen Kopfschuss getötet worden. Türkische Behörden nahmen erst 2020 Ermittlungen auf, nachdem die Rechercheorganisation Forensic Architecture ein Jahr zuvor in einem Bericht nahe gelegt hatte, dass Elçi vermutlich durch die Kugel eines der drei anwesenden Polizisten getötet worden war. Amnesty International nannte die Entscheidung in einem Statement „einen schweren Schlag für die Angehörigen und die Menschenrechte“ in der Türkei.
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Bild: bianet.org