Konzertbericht: Deutsche Erstaufführung von „Dark Waters“ von Fuat Saka / Vangelis Zografos in der Kölner Philharmonie

08.07.2024 | Kulturnachrichten

Auf Einladung der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker fand am 5. Juli in der Kölner Philharmonie die Deutsche Erstaufführung von „Dark Waters“ statt; eine „Sinfonie der Flucht“, wie sie ihr Urheber, der türkisch-lasische Singer/Songwriter Fuat Saka nennt. Es spielte das Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung von Ustina Dubitsky.

Aus Griechenland reisten die Sängerin Ionna Forti und der Lyra-Spieler Zacharias Spyridakis an, aus der Türkei Cihan Yurtçu, ein Virtuose auf der Hirtenflöte Kaval. Der griechische Komponist und Arrangeur Vangelis Zografos hat die Melodien von Fuat Saka für Sinfonieorchester mit Gesangssoli arrangiert und die Volksinstrumente aus Griechenland und der Türkei eingefügt.

Das 75 Minuten lange Werk erlebte 2022 seine gefeierte Uraufführung in Istanbul in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Ekrem İmamoğlu und seiner Kölner Amtskollegin Henriette Reker, die im Rahmen der Städtepartnerschaft Köln-Istanbul angereist war. Oberbürgermeisterin Henriette Reker veranlasste danach umgehend eine Aufführung in Köln.

Henriette Reker: „Das Mittelmeer wurde für tausende Menschen, die auf der Flucht vor Elend und Krieg waren und auf einen Neubeginn in Frieden und in Sicherheit hofften, zu einem Ort des Sterbens. Fuat Sakas „Sinfonie der Flucht“ ist ein Appell an unsere Solidarität, unsere Wachsamkeit und an unsere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Es war mir deshalb persönlich ein Anliegen, Fuat Saka mit seiner „Sinfonie der Flucht“ nach Köln einzuladen.“

Musik ist geschrieben für mein Leben und meinen Tod, so beschreibt Fuat Saka sein Werk. „Zeuge des nicht enden wollenden Menschheitsdramas der Flucht zu sein, löste in mir einen künstlerischen Schrei aus. Als Mensch und Künstler, der Auswanderung am eigenen Leib erfahren hat, habe ich versucht, die durch Flucht erzeugten Traumata in die universelle Sprache der Musik zu übersetzen und den Schmerz zu teilen. Aus diesem Gefühl heraus schrieb ich die ersten Melodien der „Symphonie der Flucht“. Ich lud den Komponisten und Arrangeur Vangelis Zografos, meinen Künstlerkollegen aus Athen, dazu ein, gemeinsam mit mir an dieser Symphonie zu arbeiten. Auch Ahmet Yeşilyaprak, der in Münster lebt, ließ seine Empfindungen in das Werk miteinfließen. Im ständigem Online-Austausch haben wir das Stück schließlich fertiggestellt.“ 

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem KulturForum TürkeiDeutschland sowie mit dem ISS-Netzwerk, Multikulturellen Forum, Integrationsrat NRW und den Städtepartnerschaften Köln-Istanbul und Köln-Thessaloniki statt. Der nächster Termin für eine Aufführung steht bereits fest: Am 28. September 2024, 19:30 Uhr im Großen Haus des Theater Münster

Fotos: Klaus R. Müller, Creative Commons Lizenz CC BY-SA 4.0