Präsident Erdoğan ist für zwei Tage zu Konsultationen nach Saudi-Arabien gereist. Nach Jahren der Funkstille zwischen Riad und Ankara hatte sich zuletzt schon ein Wandel im Verhältnis der Staaten angedeutet. Die türkische Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen im Fall des mutmaßlich auf Geheiß des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman brutal ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi nach Riad abgetreten. Bereits dieser Schritt wurde als Konzession vonseiten Erdoğans bewertet, um der taumelnden heimischen Wirtschaft dringend benötigte Devisen zu besorgen. Mit im Gepäck hat Erdoğan sein halbes Kabinett, darunter den Innenminister, Wirtschaftsminister und Verteidigungsminister. Menschenrechte und die Schuldfrage bei der Ermordung Khashoggis werden bei den Konsultationen vermutlich keine Rolle spielen.