In kurzen Texten Güvenlis kommen die Insassinnen eines Frauengefängnisses in der Türkei zur Sprache und erzählen, wie sie dorthin gekommen sind. Sie sitzen wegen verschiedener Straftaten ein: die einen kommen wegen Diebstahl immer wieder, die anderen haben noch wegen Mord eine lange Zeit dort zu verbringen, wenn sie sogar nicht mit einer Todesstrafe zu rechnen haben. Unter ihnen sind die politischen Sträflinge, zu denen auch die Autorin zählt, wie wir es von ihrer Biographie her wissen. Sie sind alle unter den menschenunwürdigen Verhältnissen der Gesellschaft unschuldig schuldig geworden. – Die Texte sind im Duktus einer Reportage gehalten und beleuchten einen Aspekt der männerdominierten Gesellschaft. Sie zeichnen dabei keine düsteren Porträts, da sie die souverän-humorvolle Haltung der Figuren ihrem Fall und dem Gefängnisalltag hervorheben.
Asiye Müjgan Güvenli: Sind immer wir schuldig? | Lebensgeschichten aus dem Frauengefängnis
Hardcover, 103 Seiten17,00 €
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Bild: Verlag auf dem Ruffel