Vernissage: „Wir sind keine Rausländer“ Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
Nach den Neuwahlen im Mai 1981 übernahm die CDU in West-Berlin die Regierungsgeschäfte. Eine ihrer ersten Entscheidung war es, das Migrationsrecht einzuschränken. Wer arbeitslos geworden war, sollte ins Herkunftsland abgeschoben werden. Diese Verschärfung stieß auf den Widerstand organisierter Migrant*innen und ihrer Verbündeten.
Der Fotograf Jürgen Henschel dokumentierte Demonstrationen und Kulturveranstaltungen türkeistämmiger Aktivist*innen, für die Berlin längst zur Heimat geworden war. Ihre Kämpfe sind ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte, dennoch ist dieses Kapitel vielen bis heute unbekannt. Mit Henschels Bildern zeigt die Ausstellung «Wir sind keine Rausländer», wie sich türkeistämmige Berliner*innen als politische Akteure in die Politik einmischten und progressiven Widerstand leisteten.
Die zweisprachige Ausstellung gewährt einen Einblick in die politische Organisierung und das kulturelle Leben türkeistämmiger Menschen im West-Berlin der 1970er und 1980er Jahre. Die gegenwärtigen Debatten um das Recht auf Migration und eine große Fluchtbewegung aus der Türkei zeigen die Aktualität dieser Themen – und die Notwendigkeit von organisiertem, antirassistischem Widerstand.
Foyer der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin
Ausstellung vom 27.9.2023 bis 24.1.2024
VERNISSAGE | 27.9.2023, 18 Uhr
Mit Daniela Trochowski (Geschäftsführerin der Rosa-Luxemburg-Stiftung), Svenja Huck (Kuratorin) und Murat Çakır (Zeitzeuge und Leiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen).
Musik: M. Mert Güney
Mehr Informationen direkt bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Bild: Rosa-Luxemburg-Stiftung